Ich habe mir in diesem Beitrag die Frage gestellt, ob Forex Broker Abzocker sind?
Pauschalisiere ich in diesem Beitrag zu sehr?
Ich möchte natürlich nicht alle Forex Broker in einen Topf werfen.
Es ist aber so, dass ich im Laufe der Zeit viele Broker getestet habe und zu dem Entschluss gekommen bin, dass die Mehrheit nur den eigenen Profit im Sinn hat.
Der Kunde ist den Launen des Brokers hilflos ausgesetzt.
In diesem Artikel werde ich dir zeigen, was ich damit meine.
Inhalt
- 1 Kurzer Exkurs: Was ist überhaupt ein Forex Broker?
- 2 Warum ich Forex Broker nicht mag?
- 3 Der Spread ist der sichere Gewinn vom Broker
- 4 Der abartig hohe Hebel/Leverage
- 5 Die Werbekampagnen und die Kosten
- 6 Etwas anders verhält es ich bei ECN/STP Brokern
- 7 Gibt es keine guten CFD Broker?
- 8 Was ist nun ein guter Broker?
- 9 Fazit: Meine Empfehlung
Kurzer Exkurs: Was ist überhaupt ein Forex Broker?
Komischerweise definieren heutzutage viele einen Forex Broker als eine Person, die irgendwas mit der Finanzindustrie zu tun hat und extrem viel Asche macht.
Das ist nicht mehr ganz richtig.
Kurz erklärt:
„Ein Broker ist ein Dienstleister, der für dich Finanzprodukte wie Devisen, Aktien, Fonds, etc. gegen eine kleine Gebühr/Provision kauft. Gleichzeitig gibt er dir die Möglichkeit diese gekauften Produkte aufzubewahren.“
Das findet heutzutage hauptsächlich online über eine Handelsplattform statt. Ein persönlicher Kontakt zu einem Broker wird nicht mehr benötigt. Alles funktioniert per Mausklick in Sekundenschnelle.
Warum ich Forex Broker nicht mag?
Zunächst einmal liegt es wohl in ihrer Natur, dass viele Broker von den Verlusten / dem Unglück anderer Menschen leben wollen. Das gilt hauptsächlich für Broker im CFD-Bereich.
Was viele nicht wissen, die meisten CFD Broker leben von den Verlusten anderer.
Sie leiten keine Order weiter, sondern gehen selber die Gegenposition ein.
Solche CFD Broker gehen davon aus, dass die Mehrheit ihrer Kunden das eingezahlte Geld verliert.
Was Studien übrigens auch belegen!
So zeigen Studien auf, dass 99 Prozent der Trader Geld verlieren. Wie ihr sehen könnt, ist das Geschäftsmodell eines Brokers somit sehr lukrativ.
Gelingt es einem Trader hohe Profite zu machen, zahlt der Broker diese Profite aus eigener Tasche.
Im Internet kann man sogar Erfahrungsberichte von Tradern lesen, die der Meinung sind, Broker hätten diese aufgrund ihrer Profitabilität nicht ausgezahlt oder den Vertrag mit ihnen gekündigt und sie rausgeschmissen.
Ein weiterer Punkt ist, dass manche Broker Market Maker sind.
Dieser Versuch den Markt so gut wie möglich abzubilden, ermöglicht es den Brokern Toleranzen in der Preisbildung einzubauen und zu ihrem Vorteil auszunutzen.
Sind regulierte Broker immer seriös und gut?
Auf gar keinen Fall!!!
Eine Regulierung bedeutet nicht gleich ein fairer Umgang mit Kunden. Diese Regulierungen werden heutzutage schon in Werbekampagnen eingesetzt und als Ausrede bei Vorwürfen eingesetzt.
„Das kann nicht sein, wir sind doch reguliert“
Der Spread ist der sichere Gewinn vom Broker
Zunächst was ist ein Spread?
Der Spread den die Broker anbieten, sind die Transaktionskosten die der Kunde tragen muss und wird als die Spanne zwischen Ankaufspreis und Verkaufspreis wieder gespiegelt.
Der Spread ist somit die Differenz zwischen dem Preis, den ein Käufer bietet (Ankaufspreis) und dem Preis, den ein Verkäufer fordert (Verkaufspreis).
Gehen wir mal davon aus, dass der Devisenhandel ein Nullsummenspiel ist.
In unserem Beispiel enden 50 % der Trades bei einem Risk to Reward von 1 : 1 im Gewinn und 50 % enden im Verlust.
Der Spread/die Transaktionskosten machen daraus aber ein Spiel mit negativen Erwartungswert.
Bei einem Risiko von 1 Euro bekommt ihr nicht mehr 1 Euro zurück, sondern müsst die Transaktionsgebühr, die sich im Spread wieder spiegelt, bezahlen.
Somit verliert ihr auf lange Sicht, also nach vielen Trades Geld!
Transaktionskosten sind im Devisenhandel normal und Teil des Spiels.
Aber!!!
Wie schon beschrieben, ein CFD Broker versucht nur möglichst genau den Referenzmarkt abzubilden.
Er schafft es aber, ob absichtlich oder unabsichtlich, nicht immer.
Das ermöglicht ihm den Kurs an Punkten, an denen viele Trader ihre Stopps setzen zu erweitern oder kurze schnelle Bewegungen des Referenzmarkts auszusetzen.
Ich halte das für eine sehr fragliche Methode.
Mir ist schon klar, dass es nicht so einfach ist einen volatilen Markt in Realtime abzubilden.
Nur ermöglichen solche Praktiken den Brokern Raum zur Manipulation.
In Foren werden Schlagworte wie „SL Fishing“, „Stop Hunting“, „Washout“ etc. in den Raum geworfen.
Hierbei habe ich oft auch selber negative Erfahrungen sammeln müssen.
Der Broker ist durch seine AGB-Bestimmungen fein raus und somit nicht angreifbar.
Die Verbraucherschutzzentrale zu informieren bringt in diesem Fall ebenfalls oft wenig.
Bewusste Manipulation kann man in solchen Situationen oft nicht beweisen.
Ein Chartvergleich mit anderen Brokern ist nicht möglich, da die vergangene Höhe des Spreads nicht mehr sichtbar ist.
Der abartig hohe Hebel/Leverage
Es gibt Broker die einen Hebel bis zu 1 : 1000 anbieten.
Das ermöglicht finanzschwachen Personen große Mengen an Geld zu bewegen.
Es ist aber gerade für Anfänger, die kein Money Management betreiben und beispielsweise alles auf einen Trade setzen, gefährlich.
Durch den hohen Hebel benötigt ein Anfänger nur einen geringen Kapitaleinsatz.
Möchte ein Anfänger 10 Euro auf einen steigenden EUR/USD als Margin setzen, so kann er mit einem Hebel von 1 : 1000 eine gewaltige Summe von 10 000 Euro bewegen.
Und das mit einem Kapitaleinsatz von nur 10 Euro!!!
Bewegt sich der Markt nur minimal gegen einen, läuft man in einen Margin Call (Nachschusspflicht) und das Geld ist weg.
Diese Broker locken mit ihren Werbekampagnen und angebotenen Startguthaben absichtlich Anfänger an, um ihnen das Geld aus den Taschen ziehen zu können.
Viele Anfänger suchen sich seit neustem Broker, die keine Nachschusspflicht anbieten.
In der EU sind Broker seit Neustem sowieso verpflichtet dies jedem normalen Händler anzubieten und das ändert ja nichts am Problem.
Die Werbekampagnen und die Kosten
Broker zahlen ihren Werbepartnern bis zu 600 Euro Provision für geworbene Kunden.
So schießen im Forex Bereich die Onlinevergleichsportale wie Pilze aus dem Boden und komischerweise ist immer der Broker im Ranking auf Position 1, der am meisten Kommission zahlt.
Dabei müssen Broker, die ihren Werbepartnern 600 Euro pro geworbenen Neukunden anbieten, diese Kosten irgendwie rein holen.
Eine Möglichkeit dabei ist, eine eigen entwickelte Tradingplattform anzubieten, die über eine langsame Marktanbindung und eine unübersichtliche Spreadgestaltung verfügt.
So können besagte Vorteile/Manipulationen leichter vorgenommen werden, als mit einer unabhängigen Software wie der Metatrader 4 oder der MT5.
Ich beobachte dieses Phänomen überall.
Dabei ist es gleichgültig, ob der Broker reguliert ist oder seinen Firmensitz in Deutschland, der Schweiz, der EU wie Zypern oder auf irgendwelchen exotischen Inseln hat.
Die Broker, die das meiste Geld für Werbung ausgeben, bieten oft die schlechtesten Konditionen an.
Zu beobachten ist ebenfalls, dass diese Broker eine große Anzahl von aktiven Händlern beherbergen.
Etwas anders verhält es ich bei ECN/STP Brokern
Diese Broker nehmen nicht die Gegenposition ein, sondern versuchen die Positionen an Liquiditätspartner weiterzugeben.
Dabei handelt es sich oft um große Bankhäuser wie DB, Goldman Sachs, JP Morgan, die Werktags rund um die Uhr einen Kurs stellen.
Der Broker vergleicht die besten Angebots- und Verkaufskurse und gibt diese mittels dem Spread an den Kunden weiter.
Bei einem ECN Broker werden bei der Eröffnung und der Schließung des Trades noch kleine Gebühren fällig.
Ein STP Broker rechnet diese Gebühren gleich in den Spread mit ein.
Diese Broker sind anders als CFD Broker an vielen kleinen Gewinnen ihrer Kunden interessiert und werben natürlich fleißig mit ihren Daytrading-Programmen.
Achtung!
Die meisten ECN/STP Broker bieten ihren Kunden zusätzlich noch das CFD Trading an und sind somit nicht besser als reine CFD Broker.
Mir ist kein ECN/STP Broker bekannt, der nur das Forextrading anbietet.
Es ist zu beachten, dass ein solcher ECN/STP Broker insgesamt viel weniger mit den Kommissionen seiner Kunden verdient.
Somit hat er weniger finanzielle Möglichkeiten kräftig die Werbetrommel zu rühren und geht hinter der Konkurrenz im Werbemarkt unter.
Was wiederum bedeutet, dass er aufgrund seiner geringeren Reichweite weniger Menschen erreicht und somit nur langsam wachsen kann.
Gibt es keine guten CFD Broker?
Ich will nicht sagen, dass es keine seriösen CFD Broker gibt, die den Markt ehrlich abbilden.
Es stellt sich mir nur bei jedem Broker die Frage, was passieren würde, wenn eine Vielzahl von Händlern langfristig mit großem Volumen gewinnen würde.
CFD Broker müssen diese profitablen Trader genauso gut bedienen wie andere und haben somit nur zwei Möglichkeiten.
Entweder sie versuchen Positionen aller Kunden zu sammeln und anschließend zu verrechnen oder sie sichern ihre Positionen gegen die Trader am Finanzmarkt ab.
Das letztere ist für den Broker natürlich mit großen Kosten verbunden.
Das Problem dabei ist
Der Trader hat keinen Einblick, wie der Broker mit seinen Positionen umgeht!
Broker geben keine Auskunft darüber, ob diese die Positionen einfach nur gegenhalten oder sich anderweitig irgendwie absichern.
Um kleine Konten groß zu traden, mag ein ehrlicher und seriöser CFD Broker für den einen oder anderen geeignet sein. Dazu sollten unbedingt DMA CFD Modelle bevorzugt werden.
Langfristig würde ich aber bei Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle auf Futures setzen. Diese können nicht so einfach manipuliert werden.
Im Forex Bereich würde ich auf einen ECN Broker setzen.
Was ist nun ein guter Broker?
So etwas wie den besten Broker gibt es nicht! Diese Frage kann man nicht so einfach beantworten.
Vieles richtet sich an die persönlichen Anforderungen, die Strategie und den Handelsstil.
Eine Sache möchte ich noch verdeutlichen.
Forex Trading ist ohne Abzocke schon schwer genug!!!
Unseriöse Broker-Buden, die den Devisenhandel als CFD anbieten, braucht kein Mensch.
Ich würde generell vom CFD Trading abraten, aber das mag ich jedem selbst überlassen.
Entschieden habe ich mich für diesen Broker, da er ein ECN Konto anbietet und zu meinem Handelsstil passt.
Anzumerken ist aber, dass ich die CFD Konditionen ebenfalls schlecht finde.
Es sollte wirklich beachtet werden, was der Broker aus den Positionen der Trader macht.
Den Broker zu kontaktieren und zu fragen ist dabei keine schlechte Idee, denn fragen kostet ja bekanntlich nichts.
Erfolg wird man dabei aber wie beim Trading in den seltensten Fällen haben.
Fazit: Meine Empfehlung
Bei der Brokerauswahl solltet ihr euch Zeit nehmen. Es sind sehr viele Dinge zu beachten und ihr solltet nach Brokern suchen, die zu eurer Strategie passen.
Profi Trader verfügen generell über mehrere Broker, die Sie für ihre unterschiedlichen Handelsstrategien einsetzen.
Achtet auf einen möglichen Interessenskonflikt mit eurem Broker. Es ist schön einen Broker zu haben der dasselbe Ziel verfolgt wie ihr, nämlich das Wachstum eures Kontos.
Nehmt Kontakt mit dem Broker auf und stellt wichtige Fragen. Eine Auflistung wichtiger Fragen findet ihr hier.
Was sind gute Konditionen bei einem Forex Broker?
Diese Frage kann ich nur für mich und mein Handelsstil beantworten, da es wie gesagt sehr auf die eingesetzte Handelsstrategie ankommt.
Die wichtigsten Anforderungen sind folgende:
- Ich bevorzuge ein ECN Broker.
- Der Spread in Kombination mit den Kommissionen beim EUR/USD, GBP/USD sollte im Durchschnitt
unter 1 Pip hoch sein. - Die Anbindung muss sehr schnell sein, damit Order in unter einer Sekunde bedient werden können.
- Er sollte mindestens an 12 Liquiditätspartner gekoppelt sein.
- Bei starken Bewegungen sollte die Slippage gering sein
- Ebenfalls sollte er keine Requotes vornehmen
- Es sollten bei der Auszahlung keine hohen Gebühren anfallen.
- Bequeme Einzahlungs- und Auszahlungsmethoden sind wichtig.
- Hedging sollte erlaubt sein, sonst stimmt mit dem ECN Broker wohl etwas nicht.
- Wo ist der Firmensitz des Brokers?
- Wo und wie ist der Broker reguliert?
- Die Einlagen der Kunden sollten auf separaten Konten liegen.
- Es sollte kein Minimum Abstand zum SL (StopLoss) existieren. Bei einem ECN sowieso nicht.
- Ich verwende nur Broker, die keine Kosten für nicht aktive Konten erheben.
- Natürlich muss der Broker den MT4 und MT5 im Angebot haben.
- Es sollten keine hohe overnight Kosten anfallen.
- Da ich generell keinem Broker mein ganzes Trading Kapital zur Verfügung stellen will, sollten keine hohen Mindesteinzahlungen erhoben werden.
- Der Support sollte schnell auf meine Fragen antworten
Das sind die wichtigsten Anforderungen, die ich an einen Broker habe. Natürlich könnte man die Liste noch erweitern, aber das würde wohl die Länge des Beitrags sprengen.
Da sich Handelsstrategien oft mit der Zeit ändern, ist es ebenfalls möglich, Broker zu wechseln oder zu vergleichen.
Es ist immer ratsam, sich nicht nur auf einen Broker zu verlassen.
Zusammengefasst: Lasst euch von eurem Broker nicht übers Ohr hauen. Der Broker sollte euer Partner sein und das gleiche Interesse an eurer Kapitalvermehrung haben wie ihr.
Nehmt euch viel Zeit bei der Brokerwahl. Durchstöbert das Internet nach geeigneten Brokern. Oft ist es leider so, dass man die guten Broker nicht so leicht findet, da diese weniger ins Marketing investieren.
Lest euch Erfahrungsberichte von anderen Händlern durch.
Nicht jedes Ranking der Online-Vergleichs-Portale gibt euch ehrliche Auskunft über die Seriosität eines Brokers.
Danke für dein Interesse am Artikel
Wenn du mit dem Trading anfangen willst, dann habe ich hier einen Link zu meinem Broker.
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Edit:
Zum Thema habe ich noch einen interessanten Link gefunden
http://www.abundancetradinggroup.com/what-is-a-book-vs-b-book-in-forex-trading/
Hallo, ich in der Hans-Jürgen und habe bei Dir auf der Seite schon einiges gelesen. Ich habe auch schon bei anderen gelesen, aber ich finde Deine Seite am authentischsten. Bei Dir klingt das eher natürlich und nicht so abgehoben. Ich bin so ein richtiger Anfänger und
habe leider im Moment ganz wenig Geld. Binäre Optionen sind ja verboten worden. Mit Aktien möchte ich auf jeden Fall auch etwas machen, aber da fehlt wirklich das Kapital. Ja,
gut dann schaue ich mir mal den Devisenhandel an.